Brief

Blason   Abtei Saint-Joseph de Clairval

F-21150 Flavigny-sur-Ozerain

Frankreich


Herunterladen als pdf
[Cette lettre en français]
[This letter in English]
[Deze brief in het Nederlands]
[Esta carta en español]
[Questa lettera in italiano]
9. April 2020
Gründonnerstag


Lieber, verehrter Freund der Abtei Saint-Joseph,

„Die Familie, die vereint betet, bleibt eins“, versicherte Pater Patrick Peyton immer wieder. Der heilige Papst Johannes-Paul II. hat in seiner Enzyklika über den Rosenkranz diese Formulierung aufgegriffen: „Als Gebet um den Frieden ist der Rosenkranz auch und schon immer das Gebet der Familie und für die Familie. Früher war dieses Gebet den christlichen Familien besonders teuer und hat sicherlich die Eintracht unter ihren Gliedern gefördert. Dieses kostbare Erbe darf nicht verlustig gehen. Es tut Not, zum Beten in der Familie und zum Gebet für die Familien zurückzukehren, indem gerade von dieser Gebetsform Gebrauch gemacht wird … Eine Familie, die vereint betet, bleibt eins. Seit altersher wird der Rosenkranz in besonderer Weise als Gebet gepflegt, zu dem sich die Familie versammelt. Indem die einzelnen Familienmitglieder ihren Blick auf Jesus richten, werden sie befähigt, sich stets aufs Neue in die Augen zu schauen, miteinander zu sprechen, füreinander einzustehen, sich gegenseitig zu vergeben und in einem durch den Heiligen Geist belebten Liebesbündnis wieder neu zu beginnen“ (Rosarium Virginis Mariæ, 2. Februar 2002, Nr. 41). Im 20. Jahrhundert lebte ein Apostel des Rosenkranzes mit einer wunderbaren Ausstrahlung: Pater Patrick Peyton aus der Kongregation vom Heiligen Kreuz. Für sein Apostolat machte sich der Ordensmann sämtliche Mittel zunutze, die ihm die moderne Technik bot.

Patrick Peyton wurde am 9. Januar 1909 als das sechste der neun Kinder von John und Mary Peyton geboren. Die Familie lebte kümmerlich auf einer kleinen, selbst bewirtschafteten Farm in Carracastle, in der County Mayo in Irland. Abends versammelten sich die Familien--mitglieder, um im Lichte des Kamins gemeinsam den Rosenkranz zu beten. Jeden Sonn- und Feiertag begaben sie sich zu Fuß zur St.-Joseph‘s Church in Attymass, in der Patrick vier Tage nach seiner Geburt getauft worden war. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands konnte der Vater nicht ausreichend für den Lebens-unterhalt der Seinen sorgen: Oft mussten die Kinder ohne Abendessen ins Bett gehen. Die älteste Tochter wanderte schließlich in die Vereinigten Staaten aus, um dort Arbeit zu finden und die Familie zu unterstützen; bald folgten ihr zwei weitere Schwestern sowie 1928 auch Patrick und sein älterer Bruder Tom nach. Tom arbeitete in den Kohleminen von Scranton (Pennsylvania), Patrick wurde Sakristan in der dortigen Kathedrale.

Schon von frühester Jugend an hatte sich Patrick zum Priesteramt berufen gefühlt, doch ein Studium schien für ihn unerreichbar. Seine Arbeit in der Kathedrale in der Nähe des Allerheiligsten tröstete ihn und bot ihm einmal Gelegenheit, dem Bischof seine Sehnsucht nach dem Priesteramt zu offenbaren; Tom tat es ihm ein paar Wochen später gleich. Der Bischof war gerührt und übernahm die Kosten für die Ausbildung der beiden Brüder an einer kirchlichen Schule. Als in der Kathedrale einmal von Priestern der Kongregation vom Heiligen Kreuz (eines 1837 in Frankreich vom seligen Basile Moreau für pastorale und erzieherische Aufgaben gegründeten Instituts) eine Mission gepredigt wurde, waren Patrick und Tom so tief beeindruckt, dass sie um Aufnahme in das Institut baten. Sie kamen auf das Holy Cross Seminary auf dem Kampus der University of Notre Dame in Indiana, wo sie zunächst ein Grundstudium absolvierten; anschließend wechselten sie ins Noviziat und legten neben den Hauptstudium bald die ersten Ordensgelübde ab.

Die irdische Verwalterin göttlicher Segnungen

Patrick wollte Missionar werden und wurde auf das Foreign Mission Seminary of Holy Cross in Washington entsandt. Doch als er sich in seinem dritten Studienjahr mit Tuberkulose ansteckte, kehrte er in die Gemeinde von Notre Dame zurück. Er verbrachte ein Jahr auf der Krankenstation, doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend. Ein älterer Pater riet ihm, sein ganzes Vertrauen auf die wirkmächtige Fürsprache der Jungfrau Maria zu setzen, und die Gemeinschaft von Holy Cross begann eine Mess-Novene für seine Heilung. Patrick beteuerte alsbald, er fühle sich besser. Eine eingehende ärztliche Untersuchung ergab, dass er völlig geheilt war. Er konnte nun sein Studium fortsetzen und zusammen mit seinem Bruder Tom am 15. Juni 1941 zum Priester geweiht werden. Aus Dankbarkeit Unserer Lieben Frau gegenüber gelobte er, lebenslang für ihre Verehrung zu werben, damit jeder die Macht ihres Beistandes und ihrer mütterlichen Fürsorge erfahre. Bis zu seinem Tod ermunterte er die Gläubigen, sich vertrauensvoll an die Gottesmutter zu wenden und sie um die göttlichen Segnungen zu bitten, deren irdische Verwalterin sie gewissermaßen war.

Bereits bei Kriegseintritt der Vereinigten Staaten im Dezember 1941 ahnte Patrick Peyton das Unheil voraus, das über die Familien hereinbrechen würde: Wegen der Mobilisierung der Männer mussten die Frauen außer Haus arbeiten; die Kinder blieben sich selbst überlassen. Aus eigener Erfahrung wusste er noch, dass das gemeinsame Gebet die Familie trotz aller Schwierigkeiten, Spannungen und Schicksalsschläge zusammenhalten konnte, da es ihr Halt und Kraft, Gnade und Harmonie schenkte. Wir müssen uns dringend für die Familie einsetzen und beten, sie ist die „Keimzelle der Gesellschaft, die immer mehr durch zersetzende Kräfte auf ideologischem oder praktischem Niveau bedroht ist“, beteuerte Papst Johannes-Paul II. „Solche Einflüsse lassen um die Zukunft dieser fundamentalen und unverzichtbaren Institution für sie selbst sowie für die gesamte Gesellschaft fürchten. Die Wiederbelebung des Rosenkranzes in den christlichen Familien stellt im Spektrum einer weit angelegten Pastoral der Familie eine wirksame Hilfe dar, um die verheerenden Auswirkungen dieser epochalen Krise einzudämmen“ (Ibid. Nr. 6).

Muttertag

Pater Patrick wurde zum Seelsorger der Brüder-gemeinschaft Holy Cross Brothers in Albany im Staat New York ernannt. Er mobilisierte Brüder, Schwestern und Studenten am Institut des hl. Vinzenz von Paul sowie an der St.-Rose-University und richtete mit ihrer Hilfe Briefe an sämtliche Bischöfe in den Vereinigten Staaten mit der Bitte, in ihren Diözesen das Beten des Rosenkranzes in den Familien zu fördern. Zudem gelang es ihm, über einen Lokalsender eine abendliche Radioübertragung des Rosenkranzgebetes zu organisieren. 1942 gründete er die Vereinigung Family Rosary (Familienrosenkranz). Durch die positiven Reaktionen der Hörer ermutigt, beantragte Pater Peyton auch im landesweiten Rundfunknetz einen Sendeplatz. Seine erste Sendung wurde am Muttertag 1945 ausgestrahlt. Die Gäste des Paters, die Familie Sullivan, die bei einer Seeschlacht im Pazifik fünf Söhne verloren hatte, und einige Studenten der St.-Rose-University beteten und betrachteten zusammen mit dem Erzbischof von New York sowie dem berühmten Sänger Bing Crosby den Rosenkranz. In der Sendung meldete sich selbst Präsident Truman zu Wort, um den amerikanischen Müttern für ihre heroischen Opfer während des Krieges zu danken.

Der Erfolg der Muttertagssendung ermutigte Pater Peyton, nach Hollywood zu reisen und Kinostars um ihre Unterstützung zu bitten. Viele folgten seinem Ruf. Die Aktion führte 1947 zur Gründung des Studios Family Theater of the Air („Familientheater über den Äther“), das 22 Jahre lang eine wöchentliche Radiosendung mit berühmten Bühnen-, Fernseh- und Rundfunkstars produzierte (die am längsten ausgestrahlte Radiosendereihe der Geschichte). Ein weiteres erfolgreiches Projekt des Paters  war das „Theater Mariens“, das 1948 den von einem ermunternden Brief begleiteten Segen Papst Pius’ XII. empfing.

Wirkungsvolle Instrumente

1948 organisierte Pater Peyton den ersten seiner Rosenkranzkreuzzüge (Family Rosary Crusades) in Ontario (Kanada). Das waren Predigtkampagnen, die Familien an die Wichtigkeit des Familiengebets erinnern und zum täglichen Rosenkranzbeten ermuntern sollten. Über den zuständigen Bischof wurden die Pfarrer aufgefordert, an fünf aufeinanderfolgenden Sonntagen zu dem Thema zu predigen und dabei die Bedeutung der Rosenkranzgeheimnisse für das alltägliche Leben aufzuzeigen. In jeder Pfarrei wurden Teams gebildet, die die Gemeindeglieder zu Hause aufsuchen und ihnen das Versprechen abnehmen sollten, jeden Tag im Familienkreise den Rosenkranz zu beten. Alle Kreuzzüge endeten mit einer großen Versammlung (jeweils 2 Millionen Besucher in Manila und in Rio de Janeiro), auf der Pater Peyton in Gegenwart des Ortsbischofs und seiner Mitarbeiter eine Rede hielt. Die Gesamtzahl der Teilnehmer an den Veranstaltungen wird auf 28 Millionen geschätzt. Die Kreuzzüge wurden zu wirkungsvollen Instrumenten der Evangelisierung; sie luden die Laien ein, ihrer Verantwortung in Einklang mit dem katholischen Glauben nachzukommen und ihren Glauben zu bezeugen. Sie führten auch zur Gründung lokaler Organisationen, die die Früchte der Evangelisierung nachhaltig sichern sollten.

„Der Rosenkranz ist mein Lieblingsgebet“, sagte der hl. Johannes-Paul II. „Er ist ein wunderbares Gebet, wunderbar in seiner Schlichtheit und seiner Tiefe … In der Tat ziehen vor dem Hintergrund der Worte des Ave Maria vor den Augen der Seele die wichtigsten Ereignisse des Lebens Jesu vorbei. Sie bilden zusammen den freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranz, der uns – so könnten wir sagen – durch das Herz seiner Mutter in lebendige Verbindung mit Jesus bringt. Gleichzeitig kann unser Herz in die Abfolge dieser Geheimnisse des Rosenkranzes alle Ereignisse einschließen, die das Leben des einzelnen, der Familie, der Nation, der Kirche und der Menschheit ausmachen; die persönlichen Erfahrungen und die des Nächsten, in besonderer Weise die jener Menschen, die uns am allernächsten stehen, die uns am Herzen liegen. So bekommt das schlichte Gebet des Rosenkranzes den Rhythmus des menschlichen Lebens“ (Ibid., Nr. 2).

Während sich die Rosenkranzkreuzzüge etablierten, eroberten die Family-Theater-Studios gleichzeitig die Welt des Fernsehens. „Die ‚Familientheater’ waren die ersten Fernsehshows, die die Bibel in die amerikanischen Heime brachten“, bezeugte eine Freundin des Paters. „Pater Peyton hatte begriffen, dass es notwendig war, ein überdurchschnittliches und aufwendig produziertes Programm mit einer Auswahl exzellenter Schauspieler zu bieten.“ Nach Ostern 1950 entwickelte er eine landesweit gesendete Fernsehserie unter Mitwirkung der berühmtesten Hollywoodstars. Da er um die Bedeutung audiovisueller Medien wusste, wenn man benachteiligte Milieus erreichen und Seelen für die Gottesmutter gewinnen wollte, begann er, szenische Darstellungen der 15 Rosenkranzgeheimnisse zu filmen, um sie bei den Kreuzzügen vorzuführen. Anschließend sorgte er dafür, dass die Filme auch in den entlegensten Gegenden Afrikas, Australiens, der Anden sowie der Philippinen gezeigt werden konnten. Die in vielen Sprachen synchronisierten Filme werden heute noch auf der ganzen Welt gezeigt und sind mittlerweile für den Haus- und Gemeindegebrauch auch auf DVD erhältlich.

Die Wiege der Religion

„Wir haben hart gearbeitet, um das Werk Pater Peytons zum Erfolg zu führen …“, sagte eine Künstlerin später. „Wie er in seinem Buch schrieb, ist die Familie dazu bestimmt, die Wiege der Religion zu sein. Gebt der Familie ihre religiöse Seele wieder, und ihr werdet das ganze Land bereichern, ihr werdet die Zivilisation stärken. Einladungen aus aller Welt trudelten massenhaft im Büro des Paters ein. Zu seinen beeindruckendsten Kreuzzügen zählte der von Rio de Janeiro. Er lernte sogar portugiesisch, um zu den Millionen von Brasilianern sprechen zu können.“

Pater Peyton besaß kein großes rhetorisches Talent, doch sein Publikum merkte, dass er ein Mann Gottes war, der Liebe ausstrahlte. Gestärkt durch das Gebet und seine Hingabe an Unsere Liebe Frau, überwand er seine natürliche Schüchternheit. Seine Bekanntheit stellte für ihn ein Kreuz dar, das er um Jesu willen auf sich nahm. So konnte er Millionen von Menschen dazu bewegen, in ihrer Familie jeden Tag den Rosenkranz zu beten. Dank seines irischen Akzents klang seine Sprache sanft, und er übermittelte seine Botschaft mit soviel Demut, Einfachheit und Inbrunst, dass seine Zuhörer zutiefst berührt waren. Seine intensive Liebe zu Maria, die er in jedem Heim verehrt wissen wollte, war ansteckend. Der Pater pflegte seine Ansprachen zum Schluss in knapp formulierten Sätzen zusammenzufassen: „Eine Familie, die betet, ist eine einige Familie.“ – „Eine Welt des Gebets ist eine Welt des Friedens.“

Der Rosenkranz ist eine wahre Schule des Betens. Er „stellt die Betrachtung der Geheimnisse Christi mit einer charakteristischen Methode vor, die auf eine Erleichterung ihrer Zueigenmachung ausgerichtet ist. Diese Methode beruht auf der Wiederholung. Dies gilt insbesondere für das Ave Maria, welches in jedem Gesätz zehnmal wiederholt wird. Bei einer oberflächlichen Betrachtung dieser Wiederholungen könnte man versucht sein, das Rosenkranzgebet als eine trockene und langweilige Frömmigkeitsform anzusehen. Zu einer ganz andere Einschätzung hingegen gelangen wir, wenn wir dieses Gebet als Ausdruck einer Liebe betrachten, die nicht müde wird, sich der geliebten Person zuzuwenden. Obschon ähnlich in der Ausdrucksform, ist dabei das Ausströmen der Liebe wegen der Gefühle, die es durchdringt, stets neu … Eine Sache ist klar: Wenn sich die Wiederholung des Ave Maria direkt an Maria wendet, dann richtet sich der Akt der Liebe mit ihr und durch sie schließlich an Jesus. Die Wiederholung nährt sich aus dem Verlangen nach einer immer vollkommeneren Gleichgestaltung mit Christus, dem wahren ‚Programm’ des christlichen Lebens. Der heilige Paulus hat dieses Programm mit flammenden Worten dargelegt: Für mich ist Christus das Leben, und Sterben ein Gewinn (Phil 1, 21). Nochmals:  Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir (Gal 2, 20). Der Rosenkranz hilft uns, auf dem Weg des Gleichförmigwerdens mit Christus dem Ziel entgegenzuwachsen, das in der Heiligkeit besteht“ (Johannes-Paul II., Ibid., Nr. 26).

„Was werde ich sagen können?“

Pater Peyton zelebrierte die Heilige Messe und las sein Brevier mit großer Inbrunst. Er verweilte gerne im Gebet zu Füßen des Allerheiligsten und legte den Rosenkranz nie aus der Hand. Je mehr Schwierigkeiten er hatte, desto mehr betete er. Er hatte grenzenloses Vertrauen zu Maria und wurde nie enttäuscht: Inmitten der Sorgen, die die Organisation der großen Massenversammlungen, die Produktion von Radiosendungen und Filmen, die Fernreisen sowie die Bewältigung eines geradezu explodierenden Briefverkehrs mit sich brachten, blieb er innerlich stets friedlich, freundlich und wohlwollend. Mit den berühmten Stars und Größen der Filmindustrie, des Rundfunks und des Fernsehens ging er genauso unbefangen um wie mit einfachen Leuten. Sein Werk wurde von Reichen und Armen gleichermaßen unterstützt, doch er blieb stets bescheiden. „Er war ein heiliger Mann, besaß eine große Demut, aber auch eine große Kraft dank seines tiefen Glaubens“, berichtete Mary Buchenau Mac Queen. „Ich habe ihn so oft in einer großen Menge mit Photographen und Tausenden von Menschen gesehen; er stand da, bescheiden und demütig, und ich weiß, was er sich dabei dachte: ‚Was werde ich all diesen lieben Leuten sagen können, um sie unserer gesegneten Mutter näherzubringen?’“

„Das geistliche Testament Pater Peytons ist die ständige Mahnung daran, dass wir für die Leute beten müssen“, sagte ein Provinzial vom Heiligen Kreuz später. „Das ist heute überaus wichtig, weil wir ein so bewegtes und so mit Zerstreuungen angefülltes Leben führen, dass wir meinen, die Kommunikationsmittel seien lediglich zu unserer Unterhaltung da … Er ist für geistliche Werte eingetreten, für das Reich Gottes in unserem Leben.“

Die Gegenwart Mariens

Pater Peyton litt zunehmend an Herzschwäche; er konnte nicht mehr so oft die Produktionsstudios in Hollywood aufsuchen und musste sich schließlich nach San Pedro in Kalifornien zu den Kleinen Schwestern der Armen zurückziehen. Dort verfolgte er weiterhin mit Interesse die Radio- und Fernsehprogramme, die eine Verbindung zwischen den Geheimnissen des Rosenkranzes und dem Leben der Gegenwart herstellten. „Pater Peyton machte uns die Gegenwart Mariens in unserem Leben bewusst“, sagte eine der Kleinen Schwester. „Er wollte sie überall auf der Welt bekannt machen und die Kraft und die Liebe der Gottesmutter zu allen bezeugen.“ Der Pater setzte seine Mission, so gut er konnte, auch nach einer Herzoperation fort. Über seinen letzten Abend berichtete Schwester Marie-Anne: „Er war unruhig, und wir halfen ihm, ins Bett zu gehen; am Abend zuvor hatte er noch die Messe gelesen; diesen letzten Abend verbrachte er im Bett. Seine letzten Worte waren: ‚Maria, meine Königin, meine Mutter.’“ Er starb am 3. Juni 1992 in San Pedro (Kalifornien). Auf Bitten der Kongregation vom Heiligen Kreuz und mit Zustimmung des Vatikans hat der Bischof von Fall River (Massachusetts) am 1. Juni 2001 einen Seligsprechungsprozess für ihn eingeleitet. Die Kongregation führt das von Pater Peyton initiierte apostolische Werk in 14 Ländern fort.

In englisch und in manchen anderen Sprachen (noch nicht in deutsch) bietet die Vereinigung Family Rosary (www.familyrosary.org) Programme zur Förderung des Gebets in der Familie, Gemeindemissionen sowie geistliche Vorträge an. Sie publiziert Bücher und Broschüren, verbreitet die Botschaft Pater Peytons über das Internet und verteilt kostenlos Millionen von Rosenkränzen, die von Freiwilligen in den Pfarrgemeinden hergestellt werden, um so das Werk des Paters zu unterstützen. Die Family-Theater-Studios produzieren weiterhin erfolgreiche Dokumentarfilme und Theaterstücke. Das „Institut Family Father Peyton“ führt Untersuchungen zum Familienleben durch und bietet Kurse zur Stärkung von Familienbindungen und zum besseren Verständnis des katholischen Glaubens an. Daneben erstellt es konkrete Programme für den Kampf gegen die häufigsten Probleme der heutigen Gesellschaft: Unzucht, Drogen, Alkoholmissbrauch, Gewalt in der Familie usw.

Bei ihren Erscheinungen (in Lourdes, Fatima usw.) hat uns die Gottesmutter mehrfach aufgefordert, den Rosenkranz zu beten. Sind wir ihrer Bitte hinreichend nachgekommen? Angesichts der Angriffe auf die Familie, auf das Leben und die wahre Liebe ist es heute dringend notwendig, dass wir uns auf dieses bereits vom hl. Johannes-Paul II. empfohlene Gebet besinnen: „Ein Gebet, das so einfach und gleichzeitig so reich ist, verdient es wirklich, von der christlichen Gemeinschaft neu entdeckt zu werden … Auf Euch alle schaue ich, Brüder und Schwestern jeglichen Standes, auf Euch, die christlichen Familien, auf Euch, die Kranken und die betagten Menschen, auf Euch, die Jugendlichen: Nehmt aufs Neue den Rosenkranz mit Vertrauen in Eure Hände! Entdeckt den Rosenkranz wieder im Licht der Heiligen Schrift, in Einklang mit der Feier der Liturgie und unter den Umständen des alltäglichen Lebens. Dieser Aufruf darf nicht ungehört bleiben!“ (Ibid. Nr. 43).

Gebet für die Heiligsprechung des Dieners Gottes P. Patrick Peyton:

„Milder Jesus, Pater Peyton hat sein ganzes Priesterleben dem Vorhaben geweiht, die Bande der Familien in der Welt zu stärken, indem er sie zum täglichen Beten – insbesondere des Rosenkranzes – einlud. Seine Botschaft ist heute für uns ebenso wichtig, wie sie es zu seinen Lebzeiten war. Wir bitten dich daher, den Tag seiner Heiligsprechung bald herbeizuführen, damit sich die Gläubigen überall auf seine Predigten besinnen, vor allem auf den mahnenden Satz, den er so oft wiederholte: ‚Die Familie, die vereint betet, bleibt eins’. Mögen sie seinen Spuren auf dem Weg der Hingabe an deine Mutter, unsere Mutter, folgen und mögen sie durch sein heiliges Leben angeregt werden, sich Dir voller Vertrauen und in tiefer kindlicher Liebe zu nähern. Amen!“

Dom Antoine Marie osb

Die Veröffentlichung des Rundbriefes der Abtei St.-Joseph de Clairval in einer Zeitschrift, oder das Einsetzen desselben auf einem ,,web site" oder einer ,,home page" sind genehmigungspflichtig. Bitte wenden Sie sich dafür an uns per E-Mail oder durch https://www.clairval.com.